Veranstaltung: | Grünes Wahlprogramm in Neumarkt |
---|---|
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.12.2019, 15:32 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A7NEU: Gleichberechtigte Mobilität für mehr Lebensqualität
Text
Die Mobilität der Zukunft ist umwelt- und klimafreundlich, bezahlbar,
intelligent, vernetzt und emissionsarm. Wir GRÜNE wollen daher in Neumarkt eine
gleichberechtigte Fortbewegung, die schnell, bequem und effizient ist. Ein
Mobilitätsangebot, das echte Alternativen jenseits des Autos bietet. Für eine
gesunde Umwelt, weniger Lärm und mehr Lebensqualität in unserem Neumarkt.
Mehr Platz für den öffentlichen Raum
Die Neuverteilung des öffentlichen Raums ermöglicht es, leistungsfähige
Verkehrssysteme mit einer stadtverträglichen Mobilität in Einklang zu bringen.
Das Parkraummanagement ist hierfür ein zentraler Hebel. Wenn wir diesen Hebel
nicht nutzen, werden wir dabei zusehen müssen, wie sich bereits heute erkennbare
Flächenkonkurrenzen in Neumarkts Straßen weiter verschärfen und städtische
Mobilität zunehmend eingeschränkt wird. Ein durchschnittlicher Parkplatz
benötigt 12,5 m2 Fläche – genauso viel wie ein durchschnittliches Kinderzimmer.
Dabei wird das Auto im Schnitt nur eine dreiviertel Stunde am Tag bewegt und
steht dann mehr als 23 Stunden täglich herum, meist im öffentlichen Straßenland.
Deswegen wollen wir, dass eine Analyse des Parkflächenangebotes in Neumarkt
erstellt wird: Oft nehmen Einpendler*innen von außen wertvolle innerstädtische
Flächen den ganzen Tag über in Beschlag oder manche, die das Auto nur sporadisch
im Monat bewegen. Daher müssen bessere und sinnvolle Lösungen für
Pendlerparkplätze geschaffen werden. Vorhandenener Parkraum muss effektiver
genutzt und der öffentliche Raum von parkenden Autos mittels eines
flächendeckenden Parkraummangements weitgehend befreit werden!
Außerdem werden wir uns für die Einrichtung eines Pendlerportals einsetzen. Dies
muss natürlich mit einer breiten öffentlichen Bewerbung einhergehen (Internet,
Printmedien, Social Media, Presse).
Mehr Platz für den Bus
Das Liniennetz vom Stadtbus muss dringend überarbeitet werden. Wir brauchen ein
verdichtetes Taktsystem, mit neuen Linien. Derzeit stellt die Fahrt mit dem Bus
keine Alternative zum Auto dar, da weder die Taktung noch die Strecken und Preis
alltagstauglich sind. Daher müssen Knotenpunkte im Stadtgebiet ermittelt und
davon ausgehend die Buslinien eingerichtet werden. Wir brauchen mehr
Umstiegsmöglichkeiten, um von A nach B zu gelangen. Außerdem sollen in Zukunft
Wochenenden und Abendstunden ausreichender bedacht werden. Konkret wollen wir
verlängerte Betriebszeiten am Abend bis 20 Uhr, sowie am Wochenende ganztägig.
Der Fahrpreis muss angepasst werden, damit sich auch jeder den ÖPNV leisten
kann.
Doch wir wollen nicht nur ans Hier und Jetzt denken, sondern Neumarkt für die
Zukunft fit machen. Deshalb wollen wir für Neumarkt ein Pilotprojekt für
selbstfahrende E-Busse starten. Solche Busse werden bereits in mehreren
Großstädten wie Hamburg, Berlin oder Frankfurt, aber auch in kleineren Orten wie
Bad Birnbach in Niederbayern oder Monheim am Rhein getestet. Eine vorläufige
Teststrecke würde sich zum Beispiel zwischen Bahnhof und der Marktstrasse
anbieten. Nach einer erfolgreichen Testphase, soll das Konzept auch auf andere
Stadtgebiete ausgeweitet werden. Vor allem für Pendler*innen und Tourist*innen
könnte eine Buslinie in die Altstadt ein Anreiz sein, nicht mit dem eigenen Auto
in die Stadt zu fahren. Aber auch für ältere Menschen bietet die Linie eine gute
Möglichkeit, um mobil zu bleiben. Und nebenbei ist es auch noch völlig
klimafreundlich und sicher.
Mehr Platz fürs Rad
Neben dem Stadtbus wollen wir auch das Fahrrad noch mehr in den Neumarkter
Verkehrsalltag integrieren. Unser Ziel ist, den Titel der Fahrradfreundlichen
Kommune in Bayern zu erreichen und Vorbild für andere Kommunen zu werden. Dafür
brauchen wir ein gut durchdachtes Konzept, dass eine durchgängige
Radinfrastruktur garantiert. Dieses Konzept muss von einer Fachfirma erstellt
werden.
Kurzfristig wollen wir uns für eine erweiterte Förderung für Lastenräder und
Fahrradanhänger einsetzen.Außerdem wollen wir uns für mehr und bessere
Fahrradabstellmöglichkeiten einsetzen.
Für Pendler*innen wollen wir am Bahnhof den Aufbau und Betrieb einer
Fahrradstation mit 500 Fahrradabstellplätzen. Diese Station sollte automatisiert
und mit einem Zugangs- und Bezahlsystem inklusive Fahrrad-und Reparaturservice
ausgestattet sein.
Ein Weg, den wir fast alle täglich zurücklegen, ist der zur Arbeitsstätte.
Deswegen wollen wir mit den Neumarkter Unternehmen in Kontakt treten, um sie für
das Angebot von Dienstfahrrädern in ihrem Unternehmen zu gewinnen. Neben
gesunden und entspannten Mitarbeiter*innen, ist auch die Steuerfreiheit
sicherlich ein gutes Argument für ein Dienstrad. Dies muss natürlich einhergehen
mit ausreichend Stellplätzen/ Garagen mit Lademöglichkeiten für E-Bikes bis hin
zum Einbau von Dusch- und Umkleideräumen.
Unser Ziel bei zukünftigen Verkehrs- und Infrastrukturplanungen ist die Stadt
der kurzen Wege im Alltag Realität werden zu lassen. Dazu gehört die Ausweisung
von Mischgebiete (also Wohngebietstauglichem Gewerbe) wodurch Arbeits- und
Wohnort mehr zusammenwachsen. Dafür sind die Voraussetzungen in Neumarkt ideal.
Wir wollen für die Zukunft Projekte von autofreien Wohnbaugebieten mit
integrierten Quartiersgaragen aktiv vorantreiben.
Mehr Platz für Fußgänger*innen
Wir Grüne gestalten unsere Ortschaften fußgängerfreundlich. Menschen, die zu Fuß
gehen, wollen wir in der Verkehrsplanung stärker berücksichtigen. Kurze Wege,
fußgänger-freundlichere Ampelschaltungen, Mittelinseln auf Straßen,
schattenspendende Bäume entlang der Wege, breitere Fußwege, Tempo 30 wo möglich
und sinnvoll – all das gehört für uns zu einer fußgängerfreundlichen Planung.
Gleichberechtigte Mobilität für Alle
In Neumarkt fehlt es bisher an einem ganzheitlichen Mobilitätsangebot für
Menschen, die kein eigenes Fahrzeug besitzen oder für Besucher*innen, die mit
der Bahn anreisen. Damit alle die gleichen Mobilitätschancen bekommen wollen wir
die Möglichkeit bieten, sich einfach und preisgünstig ein Fahrzeug zu mieten.
Besser bekannt sind solche Angebote auch als Carsharing. Dabei sollten folgende
Kriterien berücksichtigt werden:
- Die Verwendung von Elektrofahrzeugen mit geringem Stromverbrauch
- Mehrere Standorte mit Lademöglichkeiten im Stadtgebiet müssen geplant
werden (dazu gehört aufjedenfall der Bahnhof)
- Laden mit Ökostrom
Kommentare